Tenentismo, von portugiesisch tenente (dt. Leutnant), nennt sich eine Serie von Rebellionen von jungen Offizieren des brasilianischen Militärs, welche mit der politischen Lage Brasiliens unzufrieden waren, zu Beginn der 1920er Jahre. Im erweiterten Sinne war es eine Bewegung des damals zahlenmäßig geringen und politisch machtlosen brasilianischen Mittelstands gehen die Oligarchie des Landes, die über den Kaffeeanbau und Kaffee-Export auch die Politik dominierte. Das politische Machtkartell wurde als Milchkaffee-Politik bezeichnet, wobei „Milch“ für die in der Viehzucht tätigen Großgrundbesitzer im Minas Gerais und Rio Grande do Sul und „Kaffee“ für die Kaffeebarone im Staat São Paulo stand.[1]